BLÖD-Zeitung schützt reiche Steuerhinterzieher!
21. Februar 2008
Gestern abend fand ich eine alte BLÖD-Zeitung auf der Arbeit, die ein Kollege wohl vergessen hatte und beim Durchlesen war ich doch erstaunt wie anders man die Steueraffäre und das asoziale Verhalten unserer Wirtschafts“elite“ betrachten kann!
Da wird dann einfach geschrieben, dass kleine „normale“ Steuersünder nicht weniger schädlich wären wie Zumwinkel und andere millionenschwere Prominenz! Nach der Logik haben wir dann wohl alle eine kleine Stiftung in Liechtenstein! Nur zu dumm, dass der kleine Arbeitnehmer sich gar nicht vor der Steuer drücken kann; die wird ihm automatisch sofort vom nicht gerade üppigen Lohn abgezogen.
„Normalbürger hinterziehen mehr Steuern als Reiche“ weiß das Boulevardblatt mit den großen Buchstaben auch! Nämlich 15 Milliarden Euro! Da stecken allerdings so schwere Straftaten drin wie Tanken im Ausland, billige Zigaretten und Handwerkerrechnungen unter der Hand! Richtige Verbrechen! Vergleichbar mit der kriminellen Energie von Multimillionären, die über trickreiche Wege ihre wachsenden Vermögen ins Ausland schaffen. Echte Vorbilder! Überhaupt scheint die Logik bei manchen Redakteuren keine große Rolle zu spielen wenn man viele Millionen einfache Normalverdiener mit wenigen tausend Millionären gleichsetzt!
Und dass Normalbürger heute gezwungen sind jeden Euro dreimal umzudrehen hat die BLÖD-Zeitung noch nicht gemerkt. Da wird das asoziale Verhalten der Eliten und Reichen in diesem Land relativiert um den Volkszorn davon abzulenken, dass in der Wirtschaft Asoziale in Nadelstreifen ihre überzogenen Millioneneinkommen nicht versteuern wollen während Arbeitnehmer über Lohn- und indirekte Steuern abkassiert werden wie noch nie und immer weniger vom Einkommen zum Leben übrig bleibt. Jeder sollte sich mal fragen beim nächsten Einkauf was er da an Steuern an der Kasse bezahlt!
Anstatt zu fragen „Darf der BND mit einem Verbrecher Geschäfte machen?“ sollten die Kapitalschreiber der großen Boulevardpresse mal langsam begreifen, dass Steuerhinterziehung in den bekanntgewordenen Größenordnungen als Verbrechen eingestuft wird! Die Schlagzeile sollte also lauten: „Dürfen Verbrecher in den Konzernzentralen dieser Republik Geschäfte machen?!„
22. Februar 2008 um 18:44
Ich verstehe derzeit nicht, aus welchem Grund man über eine Woche von Zumwinkel und Konsorten
berichten muss und andere ebenfalls wichtige Themen aus den Nachrichtensendungen verbannt werden.
Ich höre fast nichts mehr von den ganzen Landesbanken, die von uns Steuerzahlern gestützt werden müssen.
WestLB, Bayern LB, Sachsen LB… ok da weiß man bescheid.
Doch was ist mit folgenden LB´s: Berlin LB, Hamburg & Schleswig Holstein LB
Da muss man schon gezielt nach suchen, um etwas zu finden… (Google News hilft dabei)
Ich sehe Zumwinkel als krasses Ablenkungsmanöver…
23. Februar 2008 um 0:10
@ PG
Zumwinkel und andere Steuersünder stehen exemplarisch für das vorherrschende asoziale Denken in der „Elite“ dieses Landes wenn sie der Allgemeinheit ihre Steuern entziehen.
Ob das das Ablenken vom Versagen der Banken mit ihren Fehlspekulationen ist wage ich zu bezweifeln da der Skandal in den selben Kreisen entstanden ist. Nur dass hier auch noch der Staat als Kontrollinstanz völlig versagt hat wenn in öffentlichen Banken Milliarden verspekuliert werden.
Letztendlich beweisen beide Skandale nur, dass der Kapitalismus kein Gemeinwohl kennt!