„Hornitex“-Ende ist nah! — Teil 4: Holzabfälle in großen Mengen aus ganz Europa!
6. Oktober 2008
Nun wissen ja alle, dass das ehemalige „Hornitex“-Werk bald geschlossen wird und die Beschäftigten ihren Job verlieren. Und wir wissen, dass auf dem Gelände ein Recyclingbetrieb bleiben wird.
Da der Sonae-Konzern, dem die Glunz AG und damit natürlich auch das frühere „Hornitex“-Werk gehören, europaweit tätig ist, können wir wohl logischerweise davon ausgehen, dass dann Abfallhölzer aus ganz Europa künftig in unserem Bezirk angeliefert werden. So werden dann bald die LKW´s mit den gelben und roten Kennzeichen wohl in nicht geringer Zahl über die Rheindeichstraße und auch durch die Haesen rollen um schadstoffbelastetes Altholz anzuliefern.
Diejenigen also, die sich schon gefreut hatten, dass nun die Idylle in den Haesen einziehen würde wenn das Werk schließt, könnten bald ziemlich überrascht sein wenn die Abfalltransporte an ihren schmucken Vorgärten vorbeidonnern um die chemisch behandelten Holzreste anzuliefern. Man braucht nur die Vorschriften für Abfallhölzer durchzulesen, die ein Kommentator hier verlinkt hat, um zu erahnen was da auf unserem Bezirk zukommen könnte!
Wieviele Tonnen an Holzresten mit Lösemitteln und halogenorganischen Beschichtungen sowie anderen Giftstoffen (PVC, PCB, Lacke, Lindan, Naphtalin, Phenole etc.) da wohl bald in unmittelbarer Nähe der schönen Eigenheime verarbeitet werden wissen wir alle natürlich noch nicht genau, aber irgendwie ahnen wohl schon viele, dass so ein Konzern sich nicht mit Kleinholz zufrieden gibt!
7. Oktober 2008 um 15:21
Ja dieser Link ist echt Interessant
http://www.glunz.de/flycms/de/g6/1464/-/Duisburg.html
Seit 1959 wurden hie Spanplatten hergestellt , kein Schwein dachte damals an die Haesen und was sich dort nieder lässt . Wirklich ihr „lieben Haesener“ ihr wusstet das es in unmittelbarer nähe das Werk gab , oder ???
Wenn ich in einem anderen Blog lese wir sind Solidarisch mit der Belegschaft bekomme ich Sodbrennen , ist da jemand auf Wählerfang ?? . Für Solidarität kann ich kein Brot kaufen 😦
Und komischerweise Interessiert es keinen . Ich hoffe nur das wenn Hornitex zu ist , das ihr dann merkt Thyssen und Sachtleben sind ja viel schlimmer .. Also 2015 willkommen in Bad Homberg . Nur dann werdet ihr wohl gegen die Kurtaxe an gehen 🙂
In diesem Sinne Peter
8. Oktober 2008 um 10:14
—Seit 1959 wurden hie Spanplatten hergestellt , kein Schwein dachte damals an die Haesen und was sich dort nieder lässt . Wirklich ihr “lieben Haesener” ihr wusstet das es in unmittelbarer nähe das Werk gab , oder ???—
Auch wenn hier eine seltsame Stimmung gemacht wird, möchte ich doch darauf eingehen.
Die gesetzlichen Höchststaubmengen die ein Betrieb ausstoßen darf, sind nun mal einzuhalten und im Prinzip nicht verhandelbar.
Das in diesem Emissionskonglomerat der Spanplattenherstellung und Holzverbrennung bei Hornitex Glunz so manche gesundheitliche Zeitbombe für die Belegschaft und die Homberger Bürger steckt, davon bin ich überzeugt.
Kurtaxe wird Homberg niemals nehmen können, dass ist auch nicht das Ziel der betroffenen Menschen.
Aber das man hier als Investor im Umweltbereich nicht machen kann, was man will, weil es Gesetze gibt, halte ich für positiv!
Übrigens, nach meiner Einschätzung gibt es keine Gemeinde, die mehr Langmut im Umweltschutzbereich mit den Investoren bewiesen hat als Homberg!
Das diese diversen Geschäftsleitungen der letzten Jahrzehnte nicht in der Lage waren, das Werk so zu managen, dass es Gewinn macht, liegt nun wirklich nicht an den „Haesenern“.
In der Werksleitung und im Managment stecken die Verantwortlichen für die Vernichtung von den 150 Arbeitsplätzen nicht in der Anwohnerschaft!
8. Oktober 2008 um 12:01
Information der Ratsfraktion DIE LINKE:
Die derzeit noch ca. 150-köpfige Belegschaft des Spanplattenwerks hat nun über viele Jahre zwischen Hoffen und Bangen gelebt, verbunden mit Eigentümerwechsel, mehreren Großbränden, Teilmodernisierung usw. Nun ist die Totalschliessung wohl nicht mehr zu vermeiden.
Diese Entwicklung steht im völligen Gegensatz zu den optimistischen Aussagen der Geschäftsführung aus Anlass eines Besuchs des Ältestenrats am 21.01.08. Unser Fraktionsvorsitzender, Hermann Dierkes (DIE LINKE), stellte ihnen damals etliche Fragen hinsichtlich der Perspektiven des Unternehmens. Man sei, so der Tenor der Antworten, jetzt aus dem Gröbsten heraus, plane vermehrt Altholz aus der Region bei der Plattenherstellung zu verarbeiten usw.
Strategie der Unternehmensleitung (Fa. Glunz, die sich 1998 in die portugiesische Gruppe SONAE integriert hat. 2006 wurde die Fa. Hornitex – inzwischen von Glunz erworben – in die SONAE aufgenommen und diese ist heute „Konzernmutter“) ist es nun, Kapazitäten vom Markt zu nehmen, um das derzeitige europaweite Überangebot und die Preise zu halten.
Seit Mai 08 wird wieder einmal verkürzte Arbeitszeit verfahren (32-h-Woche). Die IG Metall hatte bereits vor längerer Zeit einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag abgeschlossen, um in Krisensituationen entsprechend reagieren zu können.
Der TV läuft bis 31.12.2010. Die IG Metall drängt auf Einhaltung.
Hält sich die andere Seite daran, dürfte es nicht vor Herbst 2010 zur Betriebsschliessung kommen. Möglich ist aber auch, dass sie bereits vorher die Produktion einstellen (was sich im Effekt dann gleichbleibt).
Es gibt keinen Investor, der einspringen würde. Außerdem hat das Unternehmen daran auch kein Interesse wegen der Überkapazitäten.
Stimmung in der Belegschaft ist nach den vielen Jahren der Gefährdungen und Einbussen sehr problematisch bis müde. Sollte die Unternehmensleitung den Sicherungs-TV nicht einhalten wollen, könnte es jedoch schnell zu Aktionen kommen. So das Fazit der letzten Betriebsversammlung. Aktionen derzeit nicht geplant.
IG Metall will über Interessenausgleich und Sozialplan verhandeln und eine Transfergesellschaft vereinbaren. Sie orientiert darauf, im Rahmen dessen noch so viel wie möglich heraus zu holen.
Die nächsten Standorte befinden sich in Horn (bei Detmold) und in Kaiseresch (Rheinland-Pfalz). Im Wege des internen Stellenmarkts könnten vielleicht dort noch einige wenige Beschäftigte untergebracht werden.
Weitere Informationen folgen.
@ Peter
Hier die BürgerInnen und AnwohnerInnen verantwortlich machen zu wollen, ist schlicht unhaltbar.
Die BürgerInnen und AnwohnerInnen haben ein Recht auf Einhaltung der Umweltschutzvorschriften.
Und noch einmal: Umweltschutz UND Arbeitsplätze sind keine Gegensätze!
9. Oktober 2008 um 2:15
Heute Abend war Mitgliederversammlung. Einstimmig wurde eine Solidaritätserklärung beschlossen, die wir dem Betriebsrat und der Belegschaft zusenden werden.
Die gesamte Solierklärung zu lesen auf unserem Blog: http://homberger-signal-die-linke.blog.de/
Über weitere gemeinsame Aktionen wird z. Zt. beraten.
Darüber hinaus hat unser Bezirksvertreter Roland Busche (DIE LINKE) zwei Anfragen bezüglich a) Schließungsplänen und b) Grundstücksnutzung an die BV gestellt.
Wir werden die Antwort der Verwaltung öffentlich machen, und unser weiteres politisches Handeln danach ausrichten.
9. Oktober 2008 um 3:41
so , jetzt sind wir also in der komunalen parteilandschaft angekommen – aber worum geht`s , echte solidarität – oder stimmenfang für den wahlkampf
13. Oktober 2008 um 16:16
also erstmal..
in den Haesen wohnen doch auch wohl einige “ Hornianer “ (merkwürdiges Wort aber lass mal …)
13. Oktober 2008 um 16:33
also erstmal..
in den Haesen wohnen doch auch wohl einige “ Hornianer “ (merkwürdiges Wort aber lass mal …)
und die geschichte mit der „umweltverschmutzung“ 😉
da war doch zu Hornitex -Zeiten mal ein RIESEN Aufstand
und was is davon geblieben ???? aber believe me das
Umweltamt steht in den Startlöchern …..
aber wie schon einige hier gesagt haben … Homberg wird kein Bad ..und wenn ich bei Thyssen vorbeifahre ??
muss ich manchmal fast kotzen …aber dass passiert mir
auch wenn in Hippeland die Bauern ihre Gülle aufs Feld
giessen … aber das is ja eigentlich nicht Thema oder?? Letś drink to the hardworking people….
in dem Sinne….;-)Der WOLLE
24. Oktober 2008 um 18:24
Der Besitzer der Firma Hornitex ist für den Rheindeich an seinem Industriegelände gesetzesgemäß verantwortlich. Jetzt zieht sich der Hedgefonds zurück. Ist der Deich noch sicher?
Schon einmal kam vom maroden Deich aus diesem Rheinkilometer die Flut. Die Ortschaft Haesen und niedriggelegene Ortsteile von Homberg standen bis zu 1,90 Meter unter Wasser.
Die Rheindeiche im Bereich Haesen und Gerdt sind veraltert. Das zeigt der Vergleich mit dem Rest in der Stadt Duisburg wie zum Beispiel Frimmersheim.
Auch wenn in den Haesen immer mehr Häuser leerstehen, der Ortsteil darf nicht aufgegeben werden und die Einwohner müssen sich bei normalen Hochwasser sicher fühlen können, auch wenn niemand dort vor einen ZweihundertJahrHochwasser geschützt ist. Die Haesener Rheindeiche müssen endlich gesichert werden. Die Pegelstände durch den Klimawandel werden extremer und dort ist eine Schwachstelle.
Kommt der Hedgefonds-Besitzer der Firma Hornitex seinen Pflichten beim Deichschutz gesetzesgemäß nach. Ich sage Nein. Die Haesener Deiche sind total veraltert.
Wer sich für das Thema interessiert googlet nach „fehlender Hochwasserschutz“.
24. Oktober 2008 um 18:34
Das Problem ist längst bekannt. Bedauerlicherweise sind die Mittel zur Sanierung begrenzt und können nur schwerpunktmäßig am Niederrhein und gefährdeten Polderregionen eingesetzt werden.
24. Oktober 2008 um 19:51
Ich finde, da kann man nichts machen. Haesen ist nun mal ein Ortsteil der auf der grünen Wiese in den 60-Jahren gebaut wurde und sich demographisch ganz normal wie Duisburg entwickelt. Haesen ist ein echter Vorreiter. Wir haben in Duisburg ein Überangebot von Einfamilienhäusern und Wohnungen. Duisburg schrumpft. Da ist es ganz normal, wenn durch vermehrte Leerstände wie gerade in den Haesen ein Ortsteil komplett dicht gemacht wird. Ganz normal durch den Markt oder eben auch durch Überschwemmung, weil sich keiner mehr um die Infrastruktur sorgt. Für gewisse untergehende Regionen wird kein Geld mehr ausgegeben.
Ich möchte einen gewissen Blog-Kommentator gern fragen: „Leben Sie etwa in einem System wie in Homberg oder in den Haesen? Meine Antwort: Erst Hochheide, dann Haesen.
24. Oktober 2008 um 20:08
Ajh mann, ihr seid echt gut drauf: Frei Schreiben für Homberg, Hochheide und die weite Welt!
Ihr habt echt meine Anteilnahme und Mitgefühl.