Wer hat 13,75 Monatsgehälter?!

26. Juli 2011

Kleingeld

Gerade habe ich in den Nachrichten gehört, dass die Zeitungsjournalisten streiken wollen um ihre Gehälter vor Kürzungen zu schützen!

Als Arbeitnehmer bin ich natürlich mit anderen Kollegen solidarisch wenn diese um ihren Lebensunterhalt kämpfen. Aber als ich hörte, dass Journalisten schon mit ihrem Einstiegsgehalt fast 3000 EURO Monatsgehalt haben und davon sogar 13,75 Monatsgehälter bekommen habe ich jedes Gefühl von Solidarität verloren und stattdessen die Einsicht gewonnen, dass manche Kollegen gar nicht wissen wie gut es ihnen geht und wie die Realität auf dem heutigen Arbeitsmarkt aussieht. Mein Kollege, der für ca. 1100 EURO(!) im Monat im WAZ-Verlagshaus an der Pforte arbeitet wäre froh wenn er auch nur die Hälfte des Geldes bekäme, dass Berufsanfänger in den Redaktionen des WAZ-Konzerns bekommen, von den schlechten Bedingungen in seinem Arbeitsvertrag mal gar nicht zu sprechen.

Die großartigen Kollegen von der Gewerkschaft ver.di, die sich so gerne in der Rolle des Revolutionärs gefallen sollten vielleicht mal darüber nachdenken ob sie nicht erst für diejenigen mehr tun, die nun wirklich für wenig Geld arbeiten müssen anstatt für die privilegierten Gutverdiener in den Verlagshäusern einen Streik auszurufen, die nebenbei bemerkt gerade bei der WAZ/NRZ vor allem mehr durch Parteipropaganda als durch guten Journalismus aufgefallen sind!

Die Sicherheitsleute werden von ver.di jedenfalls mit einem ziemlich armseligen Tarifvertrag bedacht in dem es weder ein 13. Monatsgehalt bzw. „Weihnachtsgeld“ gibt noch so etwas wie Urlaubsgeld!

4 Antworten to “Wer hat 13,75 Monatsgehälter?!”


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  2. beobi Says:

    Hallo Rai, bitte keine Neiddebatte.
    Die Druckindustrie hat eine der ersten Gewerkschaften (IGDruck und Papier), über 150 Jahre gewerkschaftlicher Streik hat eben auch zu einem der besten Tarifverträge geführt.
    Das „Sicherheitsgewerbe“ ist relativ neu und der Organisationsgrad sehr gering.
    Wenn Du bessere Tarifverträge möchtest, musst Du Dich zuerst organisieren.

    • rai30 Says:

      So einfach ist die Welt auch nicht, das Sicherheitsgewerbe ist auch schon alt und hat sogar Betriebsräte wie auch Gewerkschaften! Und ver.di, also die gleiche Gewerkschaft wie im öffentlichen Dienst und bei den Druckern sowie bei den Redakteuren hat dort einen Tarifvertrag abgeschlossen!

      Aber während im öffentlichen Dienst oder bei Redakteuren über 13 Monatsgehälter sowie Urlaubsgeld drin sind hat die gleiche Gewerkschaft für die Kollegen bei den Sicherheitsunternehmen nur Hungerlöhne und miese Arbeitsbedingungen abgesegnet.

      Wie kann man eigentlich so kaltschnäuzig darüber hinweggehen, dass die Kollegen von der Tarifkommission Löhne von 4,83 EURO die Stunde brutto ohne Weihnachtsgeld, ohne Urlaubsgeld und ohne gesicherte Bezahlung von Feiertagen absegnen. Das sind Tarifverträge, die eigentlich eine Schande für jeden Gewerkschafter sein sollten.

      Da ist es dann aus mit der Solidarität wenn auch Wachleute und Werkschützer eine ordentliche Bezahlung wollen. Bisher kannte ich den Begriff „Neiddebatte“ nur von konservativen Politikern und Arbeitgeberverbänden, interessant zu sehen, dass auch Gewerkschafter ihn benutzen wenn es darum geht die Bevorzugung bestimmter Berufsgruppen wie den Zeitungsredakteuren bei der Tarifpolitik zu rechtfertigen und die eigene Unfähigkeit sich um die schlecht verdienenden Kollegen zu kümmern.

      • rai30 Says:

        Übrigens hat die Gewerkschaft auch kein Problem damit wenn sich die Kollegen an einzelnen Dienstobjekten den Hintern bei Minusgraden abfrieren und ohne Absicherung stundenlang durch dunkle Ecken patroulieren.


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