Neue Jubelmeldungen für Hochheide
21. August 2015
Bei der Stadtspitze und der örtlichen SPD freut man sich, dass die eigenen alten Bausünden, nämlich die Hochhaussiedlung in Hochheide bald abgerissen werden kann.
Die leicht überschwängliche Freude der Genossen macht nur vergessen, dass gerade mal ein Drittel der Gelder für das große Sanierungsprojekt mit Namen Stadtumbau West zur Verfügung stehen. Zumal jetzt mehr Geld für den Ankauf eines der Hochhäuser ausgegeben wurde als ursprünglich geplant.
Alle Hochheider würden sich wahrscheinlich freuen wenn diese Bauwerke des SPD-Baulöwen Kun endlich verschwinden würden. Aber jubeln sollten wir erst wenn die Abrissbagger auch wirklich die asbestverseuchten Hochhäuser nach und nach abbauen.
Eine andere Straße
16. August 2015
Ich wohne jetzt auf einer anderen Straße.
Seit drei Tagen leben ich, meine Familie und meine Nachbarn auf einer anderen Straße. Die postalische Adresse ist zwar noch die gleiche, aber die Straße hat sich vollkommen verändert. Nach Jahrzehnten mit großen Kastanienbäumen auf der Straße und ihrem dichten Blätterdach über der Straße fällt es schwer sich nun an eine Straße zu gewöhnen, die hell und ohne Schatten ist.
Leider war die dreitägige Fällaktion aber wohl wirklich unvermeidlich. Das Holz der Bäume war eindeutig geschwächt. Als die Baumstämme durchgesägt waren offenbarten sich große Lücken in den Baumstümpfen und Wasser lief aus den abgesägten Holzstämmen.
Leider ist die Pilzkrankheit, die das Ende der Bäume verursacht weit verbreitet. Im ganzen Stadtgebiet sind vor allem Kastanienbäume davon betroffen. Deswegen werden auch keine Kastanien mehr nachgepflanzt. Was aber auch immer nachgepflanzt werden wird, es wird Jahrzehnte dauern bis man wirklich von einem Ersatz für die gefällten Bäume sprechen kann.
Unten sind noch weitere Bilder von der Fällaktion der letzten Tage zu sehen. Für die volle Bildauflösung einfach draufklicken.
„Mein Freund der Baum…“
10. August 2015
Seit über 100 Jahren stehen die Kastanienbäume nun schon auf meiner Straße, ich bin mit diesen Bäumen groß geworden. Diese Woche sollen sie gefällt werden
Generationen von Kindern haben im Schatten dieser Bäume auf der Straße gespielt. Im Sommer gaben sie Schatten und im Regen verhinderten sie, dass man allzu nass wurde. Diese Bäume gehören einfach zur Straße. Die Straße ohne Bäume ist einfach schwer vorstellbar. Auch wenn einige wegen des starken Laubfalls und des Kastanienbombardements im Herbst geschimpft haben. Das Bild der Straße und auch die Wohnqualität ist von den Bäumen geprägt.
Leider sind die Kastanienbäume aber dermaßen von einer Pilzkrankheit befallen, dass die Fällung der Bäume nicht verhindert werden kann. Schon mehrmals kam es bei heftigen windigem Wetter zu beachtlichen Astbrüchen, die für viel Holz auf der Straße sorgten. Und die Sicherheit der Bewohner, also gerade auch der spielenden Kinder ist natürlich wichtiger als das gewohnte Bild der Straße und der angenehme Schatten der Bäume im Sommer. Die Eulen, die manchmal in der Nacht zu hören sind werden sich jetzt neue Plätze in den anderen Straßen suchen müssen.
Hoffentlich werden die Neupflanzungen nicht allzu mickrig. Meine Frau würde sich über Ahornbäume freuen. Vielleicht sollten die Wirtschaftsbetriebe einfach mal die Bewohner der Straße fragen welche Baumsorte sie sich wünschen. In einigen Jahrzehnten können sich dann unsere Kinder und Enkel dann an ihnen erfreuen.