Bäume retten mit der Baumschutzsatzung?
21. Oktober 2017
Vor über zwei Jahren gab es auf meiner Straße eine großangelegte Baumfällaktion der alle Kastanienbäume zum Opfer fielen, trotz damals noch gültiger Baumschutzsatzung.
Jetzt hat die Homberger CDU in der Bezirksvertretung einen Antrag mit Mehrheit beschließen lassen in dem die Wiedereinführung der Baumschutzsatzung, die ab 01.01.2016 abgeschafft wurde, gefordert wird.
Interessanterweise waren es vor zwei Jahren im Duisburger Rathaus CDU und SPD gemeinsam, die die Baumschutzsatzung abschafften um so vor allem privaten Gartenbesitzern die Freiheit zu geben selbst zu entscheiden ob die eigenen Bäume stehen bleiben dürfen oder nicht. Bis zum 1. Januar 2016 mussten Baumfällungen erst genehmigt werden und teure Ausgleichszahlungen an die Stadt abgeführt werden bevor man auf seinem eigenen Grundstück einen Baum mit Stammumfang ab 80 cm fällen durfte. Selbst wenn man den Baum eigenhändig gepflanzt hatte. Das führte dann nicht selten dazu, dass so mancher Bürger seine Bäume „rechtzeitig“ fällte bevor sie unter die Baumschutzsatzung fielen.
Die städtischen Bäume wurden von dieser Satzung eh nicht wirklich geschützt. Es gab genügend Bauprojekte bei denen das öffentliche Interesse festgestellt wurde was dann zu umfangreichen Baumfällungen führte, trotz Baumschutzsatzung. Es gab sogar Fällungen von speziellen Bäumen wie Gingkos weil diese Früchte abwarfen, die dann durch unangenehme Gerüche und Lackschäden bei parkenden Autos auffielen. Im Klartext: nur der einfache Bürger musste sich wirklich mit dieser Satzung ärgern und gute überzeugende Gründe vorweisen sowie Geld bezahlen um eigene Bäume auf dem eigenen Grundstück auch entfernen zu dürfen.
Die Stadt dagegen findet immer Gründe für Baumfällungen, und keine Baumschutzsatzung wird erfahrungsgemäß was daran ändern können. Ich denke da auch noch an unsere Kastanienbäume, die unsere Straße jahrzenhntelang prägten und wegen einer Pilzerkrankung alle einer großangelegten Fällaktion vor über zwei Jahren zum Opfer fielen. —> Eine andere Straße
Bis heute hat es keine Ausgleichspflanzungen gegeben und auch über zwei Jahre nach der Fällaktion vermodern die Baumstümpfe auf unserer Straße. Die versprochenen neuen Bäume sollten angeblich schon letztes Jahr gepflanzt werden. Doch das sieht die Stadt bei sich selbst wohl nicht so eng. Nun waren die gefällten Bäume laut städtischer Aussage alle erkrankt und somit die Fällaktion aus Gründen der Sicherheit notwendig. Aber das enbindet die Stadt nicht von der Pflicht wieder neue Bäume zu pflanzen.
Angesichts des städtischen Umgangs mit Straßenbäumen ist es schwer zu begründen, dass der Bürger auf seinem eigenen Grundstück im Detail vorgeschrieben bekommen soll was er tun darf und was nicht, auf eigene Kosten natürlich.
Solange die Stadt ständig Bäume im großen Stil fällt ist es schwer zu verstehen, dass der einfache Bürger in seinem Garten unter anderem für die „Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes“ zu sorgen hat. Hier sollte doch die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen um das Umweltbewusstsein zu fördern und statt mit Strafen zu drohen auf freiwilliges Engagement setzen. Das würde dann natürlich auch eine bessere Pflege der städtischen Parks und Straßenbäume bedeuten um dieser Vorbildfunktion gerecht zu werden anstatt zu warten bis Bäume von Krankheiten so schwer befallen sind, dass sie nicht mehr zu retten sind.
Hier noch einige Bilder von der städtischen Baumfällaktion im August 2015, für höhere Bildauflösung einfach draufklicken:
Eine andere Straße
16. August 2015
Ich wohne jetzt auf einer anderen Straße.
Seit drei Tagen leben ich, meine Familie und meine Nachbarn auf einer anderen Straße. Die postalische Adresse ist zwar noch die gleiche, aber die Straße hat sich vollkommen verändert. Nach Jahrzehnten mit großen Kastanienbäumen auf der Straße und ihrem dichten Blätterdach über der Straße fällt es schwer sich nun an eine Straße zu gewöhnen, die hell und ohne Schatten ist.
Leider war die dreitägige Fällaktion aber wohl wirklich unvermeidlich. Das Holz der Bäume war eindeutig geschwächt. Als die Baumstämme durchgesägt waren offenbarten sich große Lücken in den Baumstümpfen und Wasser lief aus den abgesägten Holzstämmen.
Leider ist die Pilzkrankheit, die das Ende der Bäume verursacht weit verbreitet. Im ganzen Stadtgebiet sind vor allem Kastanienbäume davon betroffen. Deswegen werden auch keine Kastanien mehr nachgepflanzt. Was aber auch immer nachgepflanzt werden wird, es wird Jahrzehnte dauern bis man wirklich von einem Ersatz für die gefällten Bäume sprechen kann.
Unten sind noch weitere Bilder von der Fällaktion der letzten Tage zu sehen. Für die volle Bildauflösung einfach draufklicken.
„Mein Freund der Baum…“
10. August 2015
Seit über 100 Jahren stehen die Kastanienbäume nun schon auf meiner Straße, ich bin mit diesen Bäumen groß geworden. Diese Woche sollen sie gefällt werden
Generationen von Kindern haben im Schatten dieser Bäume auf der Straße gespielt. Im Sommer gaben sie Schatten und im Regen verhinderten sie, dass man allzu nass wurde. Diese Bäume gehören einfach zur Straße. Die Straße ohne Bäume ist einfach schwer vorstellbar. Auch wenn einige wegen des starken Laubfalls und des Kastanienbombardements im Herbst geschimpft haben. Das Bild der Straße und auch die Wohnqualität ist von den Bäumen geprägt.
Leider sind die Kastanienbäume aber dermaßen von einer Pilzkrankheit befallen, dass die Fällung der Bäume nicht verhindert werden kann. Schon mehrmals kam es bei heftigen windigem Wetter zu beachtlichen Astbrüchen, die für viel Holz auf der Straße sorgten. Und die Sicherheit der Bewohner, also gerade auch der spielenden Kinder ist natürlich wichtiger als das gewohnte Bild der Straße und der angenehme Schatten der Bäume im Sommer. Die Eulen, die manchmal in der Nacht zu hören sind werden sich jetzt neue Plätze in den anderen Straßen suchen müssen.
Hoffentlich werden die Neupflanzungen nicht allzu mickrig. Meine Frau würde sich über Ahornbäume freuen. Vielleicht sollten die Wirtschaftsbetriebe einfach mal die Bewohner der Straße fragen welche Baumsorte sie sich wünschen. In einigen Jahrzehnten können sich dann unsere Kinder und Enkel dann an ihnen erfreuen.
Sommersturm
18. August 2011
Ein schöner Samstag am Uettelsheimer See!
13. April 2008
Der Bürgerverein Haesen und Gerdt hatte die schöne Idee zur einer Aktion „Papa, wir pflanzen einen Baum“ zu der auch viele Familien am Samstagmorgen erschienen.
Eine bunte Kinderschar aus den Kindergärten St. Peter und Liebfrauen hatte da ihre Freude. Es kamen sogar die Vertreter der Provinzpolitik, wobei die SPD aber recht schwach vertreten war! Dafür haben die Linken bei dieser Aktion aufgetrumpft mit ihren eigenen Rotbuchen, die sie für die Aktion spendeten. Als aktiver Bürger im „Homberger Signal“ habe ich beim Pflanzen der kleinen Bäumchen natürlich mitgeholfen. Das hat Spaß gemacht und die Fotos dazu werde ich hier bald reinstellen sobald der Film entwickelt ist! Und der sonst eher konservative Bürgerverein hat sich über diesen aktiven Beitrag auch sehr gefreut.
Wirkliche glückliche Gewinner an diesem Samstagvormittag waren aber die Kinder, die sich in dem leicht schlammigen Boden richtig ausgetobt haben. Schade nur, dass ich meinen Benny nicht mitbringen konnte da er morgens gerne lange schläft.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die vielen hundert Bäumchen auch noch groß werden. „Tausend Bäume für den Üttelsheimer See“ sollen in nicht allzu ferner Zukunft den nördlichen Bereich des Uettelsheimer Sees verschönern!