Die gestrige Sitzung des Integrationsrates war ein kleiner Schock für mich: eine breite Mehrheit, darunter auch einige SPD-Vertreter, stimmte für eine religiöse Trennung in öffentlichen Badeanstalten

Nun hat sich die DAL seit ihrer Gründung im Jahr 2004 immer für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionszugehörigkeit eingesetzt und dabei auch sehr intensiv mit türkischen Kulturvereinen und Moscheegemeinden zusammengearbeitet. Wir haben uns unter anderem gegen das Kopftuchverbot für Lehrerinnen an Schulen engagiert sowie auch gegen das einst geplante Beschneidungsverbot von muslimischen Kindern männlichen Geschlechts. Für die DAL ist der Islam selbstverständlich schon seit vielen Jahren Teil unserer Stadt und unseres Landes.

DAL-Positionen 2009

DAL-Positionen von 2009

Wir sind der Überzeugung, dass kein Mensch wegen seiner Herkunft oder seiner Religionszugehörigkeit benachteiligt werden darf. Aus diesen Gründen haben wir in den letzten 10 Jahren viele Initiativen im Rat der Stadt sowie im Integrationsrat gestartet um zum Beispiel die Ausbildungsquote von jungen Migranten in der Stadtverwaltung und den städtischen Betrieben zu verbessern.

Aber was wir nicht mitmachen können, und was gerade ich mit meiner bunten Herkunft als Sohn einer Protestantin und eines muslimischen Vaters auf keinen Fall gutheißen kann ist die gezielte Abschottung und Ausgrenzung von Bevölkerungsgruppen unter religiösen Vorzeichen. Da beschließt eine Koalition von islamisch-konservativen Listengruppierungen zusammen mit einigen SPD-Vertretern tatsächlich einen Auftrag an die Stadtverwaltung getrennte Schwimmzeiten für Muslime in öffentlichen Bädern der Stadt einzuführen.

Viele im Integrationsrat dachten zuerst an einen Formulierungsfehler und meinten es sei nur eine Art Frauenschwimmen gemeint wie es schon einmal gefordert wurde um Frauen ohne die störende Anwesenheit von Männern das Schwimmen in städtischen Hallenbädern zu ermöglichen. Aber die Antragstellerin, die übrigens auch zur SGU und der SPD-geführten Mehrheit im Integrationsrat gehört, weigerte sich auch nur ein Komma an ihrem Antrag zu ändern und bestand darauf, dass für „muslimische Einwohner“ flächendeckend wöchentlich in allen Duisburger Bädern separate Schwimmzeiten eingerichtet werden. Ein klarer Fall von religiöser Abschottung. Wie können SPD-Vertreter solch einem Antrag nur zustimmen???

Ich kann das bis heute nicht verstehen und halte die Intention hinter diesem Antrag für eine Form von religiöser Apartheid. Das hat nichts mehr mit Integration und gleichberechtigter Teilhabe zu tun wenn der Logik des Antrages nach zu bestimmten Zeiten Bürger mit der „falschen“ Religionszugehörigkeit nicht das öffentliche Schwimmbad benutzen dürfen. Wie soll überhaupt überprüft werden wer Muslim ist oder nicht?

Ich habe natürlich gegen diesen Antrag gestimmt und das auch deutlich begründet. Jetzt werden ich und meine Mitstreiter von der DAL, die übrigens auch alle Muslime sind, von einigen religiösen Eiferern auf Facebook übel beschimpft. Die Duisburger SPD hat sich da schöne Verbündete ausgesucht.

Lecker und süss

Heute beginnt das Ramazanfest, auch als Zuckerfest bekannt. In wenigen Stunden geht es zur Moschee und dann ist Verwandtenbesuch angesagt

Wahrscheinlich sieht der Tagesablauf bei vielen heute ganz ähnlich aus. Ebenso wie die fröhlich ausgelassene Feiertagsstimmung. Daher nutze ich hier jetzt die Gelegenheit allen, die ich zur Zeit nicht persönlich ansprechen kann auf diesem Wege schöne Feiertage im Kreise von Familie und Freunden zu wünschen. Den Kindern wünsche ich natürlich viele Süßigkeiten und kleine Geschenke und uns allen ein gesegnetes glückliches Ramazanfest.

Der letzte Fastentag

7. August 2013

Die letzte Mondphase

Die letzte Mondphase

Heute endet der Fastenmonat Ramazan, und ein letztes Mal heißt es bis zum Abend ohne Essen und Trinken auszukommen.

Gerade habe ich mit Freunden und Verwandten die letzte Mahlzeit zu mir genommen. Heute werden wir auch die Gräber von Eltern, Schwiegereltern sowie anderen verstorbenen Familienmitgliedern besuchen. Am Abend nach dem Iftar beginnt dann endlich das Ramazan-Fest mit den Feiertagen. Das wird häufig als Şeker Bayram oder Zuckerfest bezeichnet weil dann die Kinder von Haus zu Haus ziehen um Süßigkeiten und Geschenke zu einzusammeln. Eine Stimmung vergleichbar mit Weihnachten oder Sankt Martin. So wie es aussieht wird das Ramazanfest über kurz oder lang auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern zum festen Kulturgut werden.

Große Kaufhausketten und Discounter wie Kaufland schalten schon Anzeigen zum Bayram und nehmen in ihren Werbeprospekten Bezug dazu. Eine gute Geste, die zeigt wie selbstverständlich islamische Bräuche heute zum Leben in unserem Lande dazugehören. Und es hilft der Mehrheitsgesellschaft ihre diffusen Ängste gegenüber der immer noch als fremd empfundenen Weltreligion Islam abzubauen was dem Zusammenleben nur gut tun kann.

Am Abend des 15. Ramazan

Am Abend des 15. Ramazan

Gestern abend war der 15. Tag des Fastenmonats Ramazan, damit ist die Hälfte der Fastenzeit schon rum!

Mond

Der Mond

Ich, und wahrscheinlich auch viele andere Muslime haben gestern einen ziemlich trockenen Hals bei der Hitze bekommen und waren deshalb sehr froh, dass dann am Abend endlich der Durst gelöscht werden durfte. So lernt man auch was Verzicht bedeutet. Das wird jetzt noch 15 Tage bis einschließlich 7. August so weitergehen, bis dann endlich die Ramazan-Feiertage („Zuckerfest“) beginnen. Bis dahin aber besteht die Chance jeden Abend bei Freunden, Bekannten und Verwandten am Abend zum Iftar (Fastenbrechen) reinzuschauen. Und das belohnt die Entbehrungen des Tages.

Schneehimmel

Schnee zu den Osterfeiertagen

Es ist kurz vor Ostern, genaugenommen ist es jetzt noch Karfreitag und es ist ziemlich kalt, kälter als Weihnachten sogar. Gestern und heute hat es auch geschneit, „Weiße Ostern“ sozusagen.

Nun feiern ich und meine Familie eh kein Ostern, wir freuen uns aber trotzdem über die freien Tage. Heute habe ich in einer Zeitung gelesen, dass der Zentralrat der Muslime auch die Einführung von gesetzlichen Feiertagen zu hohen islamischen Festen fordert. Der Gedanke ist mir durchaus symphatisch, dass auch Opferfest und/oder Zuckerfest von Staats wegen die gleich Anerkennung finden wie Ostern und Weihnachten. Das würde den in Deutschland beheimateten Muslimen zeigen, dass sie und ihr Glauben von diesem Lande endlich auch anerkannt wie respektiert werden. Nur sind in Deutschland über 80% der Bevölkerung nicht-muslimisch. Was sollen diese Menschen mit solchen gesetzlichen Feiertagen anfangen zu denen sie keinerlei Bezug haben? Deutschland ist von seiner Geschichte und von seiner Bevölkerungsmehrheit her eindeutig ein christlich geprägtes Land. 82 Millionen Menschen leben hier, ungefähr 3,5 Millionen davon sind Muslime. Für die Einführung von gesetzlichen Feiertagen reicht das meiner Ansicht nach nicht aus. Viel besser und passender fände ich es wenn Muslime einen Rechtsanspruch erhielten für hohe islamische Feiertage von der Arbeit freigestellt zu werden. Dafür könnten sie ihren christlichen Arbeitskollegen an Weihnachten und Ostern das Feiern im Kreise der Familie ermöglichen. Für diejenigen die Wert auf die religiösen Feste legen wäre das eine gute Lösung, ich würde mich freuen wenn ich und mein Sohn das Recht hätten für das Zuckerfest auf jeden Fall frei haben zu dürfen, ob nun gesetzlicher Feiertag oder nicht.

Überhaupt stellt sich aber die Frage inwieweit denn religiöse Feiertage heutzutage noch einen gesellschaftlichen Stellenwert jenseits der Konsumorgien haben. Partys und Vampirfilme zu den Feiertagen sind nicht unbedingt ein Hinweis auf eine christliche Verwurzelung der deutschen Gesellschaft und trotzdem sind Feiertage wie Karfreitag, Ostersonntag, Heiligabend oder Pfingsten eindeutig Bestandteil des Lebens in diesem Land.

Opferfest, Ramazan und Zuckerfest haben diesen Status noch lange nicht erreicht, und so lange sind Diskussionen über gesetzliche islamische Feiertage in Deutschland nur von symbolischen Wert.

Jüdische Gemeinde am Duisburger Innenhafen

Jüdische Gemeinde am Duisburger Innenhafen

Seit es vor einigen Tagen zum brutalen Überfall auf einen jüdischen Rabbiner in Berlin durch vermutlich arabischstämmige Jugendliche kam wird in manchen Medien aber auch von Politikern versucht Muslimen antisemitisches Gedankengut zu unterstellen.

Leider stimmt das manchmal, es gibt auch judenfeindliche Stimmungen unter manchen Muslimen, häufig beziehen sich diese feindlichen Stimmungen aber auch auf den Nahost-Konflikt und werden durch Ereignisse in Israel, Palästina und den arabischen Nachbarstaaten hervorgerufen. Ein Vergleich mit dem Antisemitismus der Neonazis ist da ziemlich fragwürdig. Natürlich hilft das dem krankenhausreif zusammengeschlagenen Rabbi und seiner Familie in Berlin nicht. Es ist natürlich auch nur ein schwacher Trost für den Betroffenen sowie die in Deutschland lebenden Juden, dass die übergroße Mehrheit der Muslime solche Gewaltakte ablehnt und selbstredend auch die muslimischen Dachverbände den gewalttätigen Übergriff verurteilt haben. Aus welchen Motiven die brutalen Schläger ihre Tat auch immer verübt haben mögen, sie wandern dafür hoffentlich bald hinter Gittern.

Ich kann natürlich nicht für alle Muslime reden, wer kann das auch schon, aber meiner Meinung nach müssten Muslime und Juden in diesem christlichen Land natürliche Verbündete im Kampf gegen Benachteiligung und Missachtung ihrer religiösen Identität sein. Ob „Beschneidungsverbot“, Schächten von Schlachttieren oder ewige Totenruhe, es gibt Gemeinsamkeiten und gemeinsame Interessen gegenüber der christlichen Mehrheitsgesellschaft zu vertreten. Eine Gesellschaft, die von „Verstümmelung“ und „körperliche Misshandlung von Kindern“ spricht wenn Eltern ihre männlichen Kinder wie seit Jahrtausenden üblich beschneiden lassen und mit dem Tierschutzgesetz versuchte das ebenfalls seit Jahrtausenden übliche Schächten von Tieren zu verbieten.

Vor der Oberbürgermeisterwahl in Duisburg habe ich mit einigen Mitgliedern der DAL und von Moscheevereinen darüber diskutiert ob wir nicht den unabhängigen Oberbürgermeisterkandidaten Rubinstein unterstützen sollen, fast alle waren nach längerer Diskussion dafür. Fast alle Mitglieder der DAL sind Muslime, manche sind schon seit Jahrzehnten politisch aktiv und politisch eher rechtskonservativ wie türkisch-national eingestellt. Aber auch die fanden es gut einen Kandidaten zu unterstützen, der inhaltlich die Interessen von Migranten vertritt. Dass Herr Rubinstein auch Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Duisburg ist wussten viele schon vorher, einige hatten die Gemeinde schon besucht, alle Mitglieder habe ich aber selbstverständlich auch darüber informiert. Mancher fragte „ob man dem Juden auch trauen könne“, aber keiner lehnte es von vornherein ab über eine Unterstützung zu diskutieren, die wir dann auch beschlossen.

Ich habe sogar Zustimmung gefunden als ich vorschlug auch in Zukunft ein gutes Verhältnis zur jüdischen Gemeinde zu pflegen und bei gemeinsamen Interessen auch eine lockere Zusammenarbeit zu initiieren. Mein Eindruck ist, dass solange es nicht um den „Nahost-Konflikt“ oder Israel und die Palästinenser geht, das Verhältnis zwischen Juden und Muslimen sehr entspannt sein könnte. Das ist hoffentlich wichtiger als jugendliche Schläger und radikalislamistische Organisationen, die den Glauben dazu missbrauchen Menschen aufzuhetzen.

Ich werde jedenfalls meine Möglichkeiten dazu nutzen um wenn vorhanden gegen antisemitisches Gedankengut vorzugehen und für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Muslimen und Juden zu werben.

Es ist wieder „Bayram“

19. August 2012

Zuckerfest in Deutschland

Zuckerfest in Deutschland

Urlaubszeit wie Fastenzeit sind heute vorbei und dafür beginnt das viertägige Zuckerfest. Seit gestern sind wir aus der Türkei zurück und Benny ist ein wenig traurig darüber, dass er nicht bei seiner Tante in Safranbolu den „Şeker Bayram“ verbringen kann.

Dafür hat er heute in der Nachbarschaft mit anderen Kindern zusammen Geldgeschenke und Süßigkeiten gesammelt. Obwohl wir eine nicht geringe Menge guten Lokums aus Safranbolu mitgebracht haben, die natürlich auch an Freunde und Bekannte verschenkt werden soll. Aber das Zuckerfest ist vor allem ein Fest für Kinder und Familie, weshalb neben Verwandtenbesuche das Wandern von Tür zu Tür der Kinder im Wohnviertel einfach dazugehört wie die vielen guten Festtagswünschen.

İftar am Schwarzen Meer

14. August 2012

Essen am Meer

Essen am Schwarzen Meer

Urlaub in der Türkei mitten im Fastenmonat Ramazan bedeutet neben gewissen Einschränkungen tagsüber zu mindestens am Abend regelmäßige Einladungen zum Fastenbrechen, und auch öffentliches Fastenbrechen mitten auf der Straße für jedermann.

Öffentliches Fastenbrechen in Bartin/İnkum

Öffentliches Fastenbrechen in Bartın/İnkum am Schwarzen Meer

Es ist in islamischen Ländern eine alte Tradition zum abendlichen Fastenbrechen im Ramazan Freunde, Bekannte und Verwandte einzuladen und gemeinsam zu essen.

Brot an der gemeinsamen Tafel

Brot an der gemeinsamen Tafel

Damit im Ramazan auch wirklich jeder am Abend satt wird gibt es an fast allen Orten zusätzlich öffentliche Essen zu denen jeder eingeladen ist. Sozusagen praktizierte Wohltätigkeit.

Hasan Özkan, Bartın/İnkum

Hasan Özkan, der edle Spender des gestrigen Iftar-Essens in Bartın/İnkum

Gestern und Freitagabend habe ich auch an diesen „Iftar“ genannten Fastenbrechen in Bartın/İnkum an der türkischen Schwarzmeerküste teilgenommen, direkt am Meer gelegen. In Sichtweite der Meereswellen habe ich es mir wie einige andere dutzend Leute schmecken lassen. Benny genoss das Essen am Freitag sogar direkt am Meeresstrand. Gestern hat ein alter Bekannter und Freund meines Vaters das Essen gespendet, am Freitag war es der Imam der Moschee in İnkum.

Iftar-Essen in Bartın/İnkum am 13.08.2012

Iftar-Essen in Bartın/İnkum am 13.08.2012

Wohlhabende Bürger und öffentliche Institutionen sorgen so wenigstens im Ramazan für das Wohl der Armen, ganz direkt und unbürokratisch. Ob sowas wohl auch in Deutschland funktionieren würde?

Benny im Kostüm zur Feier seiner Beschneidung

Benny im Kostüm zur Feier seiner Beschneidung

Seit ein deutsches Gericht entschieden hat, dass Beschneidungen bei männlichen Kindern wie sie im Judentum und Islam zum religiösen Selbstverständnis gehören strafbar sind stellt sich wieder die Frage ob die deutsche Mehrheitsgesellschaft alle nicht-christlichen Glaubensgemeinschaften in diesem Lande an ihrem religösen Leben hindern möchte.

Wahrscheinlich begreifen die meisten Menschen in diesem Lande nicht wirklich wie wichtig für die religiöse Identität die Beschneidung der männlichen Kinder sowohl im Judentum als auch im Islam ist. Wer das verbieten will muss eigentlich auch Judentum und Islam in Deutschland verbieten wollen denn die Beschneidung der Söhne ist in beiden Religionen die Voraussetzung um überhaupt zur Glaubensgemeinschaft dazugehören zu können. In einer zunehmend religionskritischen Gesellschaft wird das leider nur von wenigen verstanden.

Verständlich, dass sich einmütig nun der Zentralrat der Juden wie muslimische Dachverbände gegen diesen Angriff auf ihren Glauben zur Wehr setzen und sich entsetzt fragen ob sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden sollen. Seit Jahrtausenden werden männliche Kinder beschnitten, das Gebot lässt sich sogar im Alten Testament der Bibel nachlesen. Seit fast 2000 Jahren leben Juden in Deutschland und beschneiden ihre Söhne gemäß den Geboten ihres Glaubens, das gleiche gilt für Muslime, die seit einigen Jahrzehnten hier zuhause sind. Jetzt auf einmal findet ein Gericht das strafbar, und viele Kommentatoren und Leserbriefschreiber finden das auch noch richtig. Hier sehen wohl einige wieder die Gelegenheit andere Glaubensgemeinschaften zurückzusetzen.

Hetze von "ProNRW"

Hetze von „ProNRW“

Es war wohl unvermeidlich: die Angstprediger von „ProNRW“ haben wieder die Auseinandersetzung gesucht und mussten ihre Hetze gegen Muslime ausgerechnet vor der Marxloher Merkez-Moschee hinausposaunen

Natürlich war viel Polizei da und sperrte Teile der Warbruckstraße um Gegendemonstranten und „ProNRW“-Aktivisten auseinanderzuhalten. Der Moscheegemeindevorsitzende war völlig genervt von dem Trubel und holte die Jugendlichen aus seiner Gemeinde von der Demo um jede Konfrontation zu vermeiden. Ein älterer „ProNRW“-Aktivist versuchte auch noch auf das Gelände der Moschee zu kommen, wurde aber zum Glück rechtzeitig von der Polizei abgefangen.

Danach kam dann das übliche Ritual: Sperrgitter auf der Straße, Polizistinnen und Polizisten mit ernster Miene dahinter, Volksverhetzer und Gegendemonstranten auf der jeweils anderen Seite der Sperren. Die 30 Volksverhetzer freuten sich auch noch sichtlich, dass wegen ihnen über 100 Gegendemonstranten kamen, die mit viel Leidenschaft auf die dümmlichen Parolen der „ProNRW“-Frontleute reagierten. Zum Glück blieb die Auseinandersetzung rein verbal.

Trotzdem ist es absolut ärgerlich, dass inzwischen bei jeder Wahl die Hetzer von „ProNRW“ vor der Moschee stehen um vorsätzlich Auseinandersetzungen zu provozieren. Der Oberbürgermeisterkandidat Uckermann und seine Getreuen glauben wohl so besonders viel Stimmen zu holen indem sie alle Migranten kriminalisieren wenn sie muslimischen Glaubens sind und die Angst vor Moscheen in der Bevölkerung weiter anheizen. Und bei jeder dieser Aktionen wird eine nicht geringe Menge Steuergeld für Polizeihundertschaften ausgegeben um die Hetzer vor der Wut der Gegendemonstranten zu schützen. Wie oft wird sich dieses Schauspiel noch wiederholen?

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