Jubelnd zum Wehrdienst
28. Mai 2009
Gestern war ich mit meinem Schwager auf dem Busbahnhof von Karabük zur Verabschiedung der jungen Wehrpflichtigen!
Und da herrschte eine unglaubliche fröhliche Volksfeststimmung mit Musik, Tanz und Jubelsprechchören! Das kann man sich als dem Militär kritisch eingestellter Mensch gar nicht vorstellen, dass junge Leute mit Begeisterung zur Armee gehen. Und viele dieser jungen Leute werden wahrscheinlich ihre 15 Monate in Südostanatolien ableisten müssen. Also mitten im Kampfgebiet der PKK! Gestern starben übrigens wieder junge Soldaten durch einen Bombenanschlag in Çukurca!!!
Auch einige Freunde meines Schwagers haben wir gestern verabschiedet. Hoffentlich kommen sie gesund und heil wieder zurück! Mein Schwager hat dann seinen Freunden auch noch Geld zugsteckt, eine alte Sitte, wie er mir erklärte damit die harte Zeit im Wehrdienst besser überstanden wird.
Ich bin immer noch erstaunt mit welcher Selbstverständlichkeit die türkische Jugend bereit ist mit Begeisterung ihr Land als Soldaten zu verteidigen. Und der türkische Wehrdienst ist alles andere als ein Zuckerschlecken! Aber die Armee ist in der Türkei eine Institution die über jeder Kritik steht, und die Bombenanschläge der letzten Zeit scheinen die Entschlossenheit der Menschen noch weiter gefestigt zu haben das Land gegen die PKK zu verteidigen!
Ich befürchte ja, dass dieser Krieg in Südostanatolien noch viele Jahre lang weitergehen wird und noch viele junge Menschen dort ihr Leben riskieren müssen!
Gerade höre ich in den Nachrichten des türkischen Senders TRT, dass die Anzahl der Opfer des Bombenanschlags auf acht gestiegen ist und die Armee als Antwort darauf PKK-Lager im Nord-Irak mit der Luftwaffe angegriffen hat.
Der erste Tag war ganz entspannend! Mit unserer Nachbarin aus der Rheinpreussensiedlung sind wir durch die historische Altstadt von Safranbolu geschlendert und haben uns das bunte Angebot in den vielen kleinen Laeden angesehen!
Auf einem Hügel wo früher eine Burg stand haben wir die Aussicht genossen und uns ein paar alte Graeber angesehen!
Nach der vielen Historie und einem stundenlangen Bummel in der Mittagshitze haben wir dann in einem Lokal namens „Cinci han“ für wenig Geld gut gegessen. Das Bier (Tuborg!) hat auch gut geschmeckt, frisches Fassbier eben!
Natürlich haben wir auch etwas Trinkgeld da gelassen. 5 Türkische Lira (ca. 2 EURO) reichen da schon! Und Japaner haben wir dann auch noch gesehen!
So langsam startet jetzt die Tourismussaison. Heute fahren wir nach Karabük!
Übrigens habe ich auf meinem Fotoblog auch hochauflösende Urlaubsbilder. Wer sich also mal einige Impressionen von der türkischen Schwarzmeerküste ansehen möchte!
Spaziergang in der Altstadt von Safranbolu!
27. März 2008
Jetzt ist es gerade einmal eine Woche her, dass ich zuletzt mit Frau, Kind und Freunden durch die Altstadt von Safranbolu spaziert bin!
Irgendwie wäre ich gerne noch länger dort geblieben. Da ist das Leben zwar auch nicht einfach, aber eben auch nicht so trist wie in Hochheide. Obwohl es den Menschen dort materiell schlechter geht ist die Stimmung um Längen besser wie hier. Da ist noch echte Lebensfreude zu spüren!
Trotz allen Stress mit meinem Vater und der Sorge um meine kranke Mutter war es doch ein schöner Urlaub in Safranbolu. Mein Sohn hat auch noch großes Fernweh und fragt ständig wo denn seine Tante nun ist. Wahrscheinlich würde er auch sofort wieder zurück nach Safranbolu wollen wenn er könnte.
Sobald es möglich ist fahren wir wieder dorthin!
Die „griechische“ Moschee in Safranbolu!
25. März 2008
Bei meinen Streifzügen durch Safranbolu bin ich auch auf Spuren der früheren griechisch-römischen Bevölkerung gestoßen. Es finden sich Inschriften und Kreuzsymbole an den Häuserwänden. Und sogar über einem Moschee-Eingang sind griechische Inschriften zu finden!
Ich finde es höchst bemerkenswert, dass diese Inschriften viele Jahrzehnte unbeschadet überstanden haben. Obwohl davon auszugehen ist, dass sie christliche Inhalte haben. Denn laut meinem Schwager ist die Ulu-Moschee vor dem ersten Weltkrieg eine Kirche gewesen! Heute ist sie ein islamisches Gotteshaus das aber seine christliche Vorgeschichte nicht verleugnet.
Und am Nebengebäude fand ich auch das Kreuzsymbol in der Außenmauer! Allerdings sind die meisten historischen Inschriften arabisch. An fast jedem Brunnen und alten Häuserfassaden finden sie sich. Die Stadt ist sozusagen ein historisches Freilichtmuseum mit Bevölkerung! Die UNESCO wusste schon warum sie die Stadt zum Weltkulturerbe erklärte!
Was für ein Ostermontag: erst Schnee, dann Sonne, dann wieder Hagel um dann am Abend wieder Schnee! Drei Jahreszeiten an einem Tag! Beim Blick aus dem Fenster denke ich doch lieber an den Urlaub in der Türkei zurück!
Heute habe ich mir auch die Zeit genommen meine ganzen Urlaubsfotos zu bearbeiten und für den Blog anzupassen. Zuvor musste ich noch meine Mutter im Homberger Krankenhaus besuchen wo sie seit Samstag liegt. Ich bin froh sie wieder nach Deutschland zurück gebracht zu haben! Am Freitag konnten wir in Safranbolu meinen Vater endlich überzeugen, dass es besser ist in Deutschland im Krankenhaus behandelt zu werden. Erst recht für eine 82-jährige Frau!
Ansonsten war der Urlaub in der Türkei ziemlich wechselhaft. Sowohl das Wetter spielte da verrückt wie auch manche Verwandten, die meinten man müsse unbedingt bei ihnen vorbeischauen. Ich und meine Frau haben trotzdem die Zeit genutzt um uns zu erholen und kleine Ausflüge nach Safranbolu und Karabük zu unternehmen. Davon werde ich jetzt immer wieder abwechselnd berichten!
Zum Glück war das alles recht günstig da meine Schwägerin (die Schwester meiner Frau) uns aufgenommen hat. Ab und zu bin ich auch nach Bartin zu meinem Vater gefahren. Denn er ist auch nicht mehr gesund nach seiner Kehlkopfoperation. Bei den vielen Ausflügen konnte ich dann auch Landschaft und Leute gut beobachten. Davon gibt es Berichte in meinem alten Blog da „WordPress“ in der Türkei gesperrt ist. Sogar „YouTube“ geht da nicht. Was Meinungsfreiheit angeht ist das Land leider noch nicht so weit! Zumindest was den Staat angeht.
Die Menschen reden recht offen über alles und schütteln häufig den Kopf über „die da oben“! Überhaupt ist es das Wichtigste gute Bekannte undFreunde vor Ort zu haben um das Land zu verstehen und die schönsten Ecken zu finden. Und gemeinsam ein paar Bier zu trinken auch natürlich!
Für heute ist jetzt erstmal Schluss. Morgen berichte ich weiter!
Der Urlaub ist zu Ende! Ich bin wieder zurück!
23. März 2008
Über drei Wochen Urlaub sind nun vorbei. Und jetzt kann ich wieder auf WordPress schreiben. In der Türkei ging das leider nicht. Ab morgen früh setze ich meine Erlebnisse aus der Türkei hier rein, denn es gibt viel zu erzählen! Und Bilder habe ich auch eine Menge mitgebracht!