Gedanken zu den Feiertagen
29. März 2013
Es ist kurz vor Ostern, genaugenommen ist es jetzt noch Karfreitag und es ist ziemlich kalt, kälter als Weihnachten sogar. Gestern und heute hat es auch geschneit, „Weiße Ostern“ sozusagen.
Nun feiern ich und meine Familie eh kein Ostern, wir freuen uns aber trotzdem über die freien Tage. Heute habe ich in einer Zeitung gelesen, dass der Zentralrat der Muslime auch die Einführung von gesetzlichen Feiertagen zu hohen islamischen Festen fordert. Der Gedanke ist mir durchaus symphatisch, dass auch Opferfest und/oder Zuckerfest von Staats wegen die gleich Anerkennung finden wie Ostern und Weihnachten. Das würde den in Deutschland beheimateten Muslimen zeigen, dass sie und ihr Glauben von diesem Lande endlich auch anerkannt wie respektiert werden. Nur sind in Deutschland über 80% der Bevölkerung nicht-muslimisch. Was sollen diese Menschen mit solchen gesetzlichen Feiertagen anfangen zu denen sie keinerlei Bezug haben? Deutschland ist von seiner Geschichte und von seiner Bevölkerungsmehrheit her eindeutig ein christlich geprägtes Land. 82 Millionen Menschen leben hier, ungefähr 3,5 Millionen davon sind Muslime. Für die Einführung von gesetzlichen Feiertagen reicht das meiner Ansicht nach nicht aus. Viel besser und passender fände ich es wenn Muslime einen Rechtsanspruch erhielten für hohe islamische Feiertage von der Arbeit freigestellt zu werden. Dafür könnten sie ihren christlichen Arbeitskollegen an Weihnachten und Ostern das Feiern im Kreise der Familie ermöglichen. Für diejenigen die Wert auf die religiösen Feste legen wäre das eine gute Lösung, ich würde mich freuen wenn ich und mein Sohn das Recht hätten für das Zuckerfest auf jeden Fall frei haben zu dürfen, ob nun gesetzlicher Feiertag oder nicht.
Überhaupt stellt sich aber die Frage inwieweit denn religiöse Feiertage heutzutage noch einen gesellschaftlichen Stellenwert jenseits der Konsumorgien haben. Partys und Vampirfilme zu den Feiertagen sind nicht unbedingt ein Hinweis auf eine christliche Verwurzelung der deutschen Gesellschaft und trotzdem sind Feiertage wie Karfreitag, Ostersonntag, Heiligabend oder Pfingsten eindeutig Bestandteil des Lebens in diesem Land.
Opferfest, Ramazan und Zuckerfest haben diesen Status noch lange nicht erreicht, und so lange sind Diskussionen über gesetzliche islamische Feiertage in Deutschland nur von symbolischen Wert.
Es ist wieder „Bayram“
19. August 2012

Zuckerfest in Deutschland
Urlaubszeit wie Fastenzeit sind heute vorbei und dafür beginnt das viertägige Zuckerfest. Seit gestern sind wir aus der Türkei zurück und Benny ist ein wenig traurig darüber, dass er nicht bei seiner Tante in Safranbolu den „Şeker Bayram“ verbringen kann.
Dafür hat er heute in der Nachbarschaft mit anderen Kindern zusammen Geldgeschenke und Süßigkeiten gesammelt. Obwohl wir eine nicht geringe Menge guten Lokums aus Safranbolu mitgebracht haben, die natürlich auch an Freunde und Bekannte verschenkt werden soll. Aber das Zuckerfest ist vor allem ein Fest für Kinder und Familie, weshalb neben Verwandtenbesuche das Wandern von Tür zu Tür der Kinder im Wohnviertel einfach dazugehört wie die vielen guten Festtagswünschen.
Nach dem Fasten kommt das Zuckerfest!
30. August 2011
Heute ist der Ramazan vorbei und das Zuckerfest beginnt. Gestern hatte die DAL noch zum letzten gemeinsamen Fastenbrechen nach Rheinhausen eingeladen!
Als DAL-Vorsitzender durfte ich die rund 60 Gäste aus Politik und befreundeten Organisationen in unserem Rheinhauser Verein begrüßen, und in lockerer Atmosphäre wurde dann zusammen nach dem Ezan gegessen und anregende Gespräche geführt. Der OB konnte zwar wegen des Geburtstages seiner Mutter gestern nicht kommen, dafür war er aber auch schon in den letzten Tagen bei anderen befreundeten Vereinen zum Fastenbrechen zu Gast. Mein Eindruck ist der, dass immer mehr Vertreter des gesellschaftlichen Lebens an solchen Veranstaltungen der Moschee- und Kulturvereine teilnehmen.
Das Fastenbrechen im Ramazan wird über kurz oder lang auch in diesem Lande zu einem festen Brauchtum werden!
Heute früh, also in wenigen Stunden geht das Morgengebet los, zu meiner Schande werde ich es als notorischer Langschläfer und langjähriger Nachtschichtler wohl verpassen. Dafür wird Benny morgen sicher früh aufstehen und mit anderen Kindern zusammen die Nachbarschaft nach Bonbons und Geldgeschenken abgrasen!
Bis Donnerstag wird das Zuckerfest, auf türkisch als „Seker Bayram“ bekannt, andauern und jeder, der in der Moschee oder in Geschäften und Einrichtungen, die Muslimen gehören vorbeischaut könnte Süßigkeiten angeboten kriegen. Die Kinder fühlen sich so wie andere zu Weihnachten weil Eltern und Verwandte ihnen Geschenke machen. Für drei Tage ist jetzt Schlemmerzeit als Ausgleich für einen Monat der Entbehrungen.
Mit knurrendem Magen…
4. August 2011
…schreibe ich gerade diesen Artikel, denn es ist Ramazan und ich muss noch gute zwei Stunden warten bis zum Iftar (Fastenbrechen)!
Seit Anfang der Woche heißt es nun Zurückhaltung und Selbstbeherrschung üben. Was angesichts der vielen Verlockungen im Kühlschrank und der Werbung im Fernsehen nicht immer leicht fällt. Dieses Jahr fällt der Fastenmonat auch noch mitten in den Hochsommer und in die Urlaubszeit wo man sonst gerne grillt, ein paar kühle Getränke genießt und Eiscreme schleckt. Daran denke ich jetzt aber lieber nicht, denn ich muss wie schon gesagt noch über zwei Stunden aushalten.
Dafür freue ich mich über die ersten Iftar-Einladungen von Freunden sowie befreundeten Organisationen und beschäftige mich mit der Vorbereitung des Iftar der DAL am Monatsende. Der islamische Fastenmonat ist neben dem Fasten auch eine gute Gelegenheit um Freunde und Familie zu treffen was das Gemeinschaftsgefühl stärkt und für viele anregende Gespräche sorgt. Nebenbei kann ich so auch den Kontakt zur Basis in den befreundeten Vereinen verbessern.
Ich gebe aber auch zu, dass ich das Fasten auch zu meinem eigenen Wohlbefinden nutzen möchte indem ich versuche etwas abzunehmen. Die Sucht nach viel Essen und vor allem Süßigkeiten kann ich hoffentlich so in den Griff kriegen. Dann hätte der Fastenmonat meiner Gesundheit jetzt gut getan und ich würde auch in Zukunft weniger essen und dafür bewußter leben.
Aber trotzdem freue ich mich schon auf das Zuckerfest im September!
Şeker Bayram 2010
9. September 2010
Am Schaufenster eines Blumenladens in Hochheide!
Fastenbrechen in Marxloh
29. August 2010
Gestern abend hatte die Duisburger Alternative Liste — DAL zum gemeinsamen Fastenbrechen viele Gäste aus Kommunalpolitik und Verwaltung eingeladen!
In meiner Eigenschaft als Vorsitzender der DAL und Ratsherr durfte ich dann auch an die 40 Leute in der Merkez-Moschee begrüßen. Pünktlich um 20:37 Uhr ging nach dem Abend-Ezan bei lockerer Atmosphäre das Essen los.
Natürlich wurde auch in den zahlreichen Gesprächen wieder über die Loveparade-Katastrophe und die beantragte Abwahl des Oberbürgermeisters diskutiert. Wobei mir sofort auffiel, dass die anwesenden Migranten sich nicht der medialen Stimmungsmache gegen Adolf Sauerland anschließen. In sachlicher ruhiger Stimmung wurden die Argumente für und wider bei einem heißen Glas Tee ausgetauscht.
Meine Vermutung, dass die ganze Anti-Sauerland-Stimmung von den WAZ-Medien künstlich erzeugt wurde teilten viele Anwesende, die mediale Menschenjagd auf den OB ist einfach erschreckend und abstoßend.
Selbst Befürworter einer Abwahl waren erschrocken über die teils hasstriefende Stimmung, die insbesondere der WAZ-Medienkonzern mit seinen Propagandablättern WAZ und NRZ zu verantworten hat! Zum Glück lassen sich die Migranten davon nicht beeinflussen. Mein Eindruck gestern abend war jedenfalls wieder einmal, dass der Oberbürgermeister immer noch hohes Ansehen und viel Sympathien bei den Migranten hat!
Natürlich wurden aber auch andere Themen gestreift, schließlich geht das Leben in Duisburg auch weiter und es gibt viele andere wichtige Dinge zu besprechen wie die Verhältnisse in Hochfeld, die auch ein wichtiges Gesprächsthema waren.
Dazu werden wir auch aktiv an Konzepten arbeiten.
Es war auf jeden Fall ein produktiver und lockerer Abend mit einigen Überraschungsgästen!